Kleiner Mönch mit großer Klappe
13.06.2009 - WIESBADEN
Von Birgitta Lamparth
FERNSEHEN Wiesbadener Schauspieler Stephan Bieker spielt in neuer RTL-Serie "Lasko - Die Faust Gottes" mit
Er hat ein besonderes Talent: Menschen zum Lachen zu bringen. Das hat er in ungezählten Bühnenrollen unter Beweis gestellt - auch am Wiesbadener Theater. Jetzt spielt Stephan Bieker eine der Hauptrollen in einer Fernseh-Produktion: "Lasko - Die Faust Gottes" startet am kommenden Donnerstag. Stephan Bieker kämpft in der Action-Serie sieben Folgen lang an der Seite von Mathis Landwehr für das Gute.
Und wieder ist es eine Rolle aus der Abteilung witzige Sprüche: Ein kleiner Mönch mit großer Klappe. Bieker spielt Gladius, der Ordensbruder Lasko (Landwehr), einem Meister der Kampfkunst, hilft, Menschen in Not zu retten. Und den Bösen kräftig einzuheizen. "Ich hab´s immer schon gemocht, wenn´s ordentlich kracht", gesteht Bieker, den wir zum Tagblatt-Gespräch in dem schön gelegenen Hinterhaus im Feldstraßenviertel treffen, wo er mit Frau und Sohn lebt.
Zunächst gab es einen abendfüllenden Film als Pilotproduktion. "Besonders in Asien kam er gut an", erzählt Bieker. Kein Wunder: Schließlich gilt Mathis Landwehr als die deutsche Martial-Arts-Entdeckung.
Wird er selbst denn auch Kampfsport zeigen? Bieker lacht: "Ja - mit Aktenkoffer und Aschenbecher. Gladius ist eher so ein schmutziger Straßenkämpfer. Der musste untertauchen und ist so ins Kloster gekommen. Da muss er erstmal lernen, mit den Ordensregeln klarzukommen."
Und die sind bei dem fiktiven Orden Pugnus Dei streng und asketisch. Bis Lasko dem Ruf nach Gerechtigkeit folgt. Und dann wird´s handfest... "Es ist natürlich ein Action-Märchen", sagt Stephan Bieker, "man muss sich auf diese Welt einlassen - schließlich sagt ja auch keiner bei Hänsel und Gretel: Das Lebkuchenhaus fällt doch ein, wenn´s regnet". Die Dreharbeiten hätten auch riesigen Spaß gemacht. Die Region um Naumburg an der Saale, unter anderem das Internatsgymnasium Landesschule Pforta bot das Hauptmotiv. Aber auch so ungewöhnliche Orte wie ein von sogenannten "Location Scouts" gefundenes Schiffshebewerk bei Berlin biete in der ersten Folge einen Hintergrund.
Gut ein halbes Jahr war Bieker bei den Dreharbeiten vorwiegend in Ostdeutschland unterwegs und nur zu den Wochenenden zuhause in Wiesbaden - ein ziemlicher Kontrast zum fest an einen Ort gebundenen Bühnenleben, das der 41-Jährige über zwölf Jahre lang geführt hat. Schon als Jugendlicher wollte der in Solingen aufgewachsene Bieker Schauspieler werden, studierte aber dann doch zwei Semester Jura. Und lernte dann Karin Beier kennen, heute Intendantin in Köln. Unter ihrer Regie spielte er Shakespeare mit einer freien Theatergruppe - "da war es endgültig um mich geschehen". Und noch bevor er die vier üblichen Jahre an der Frankfurter Schauspielschule absolviert hatte, holte Annegret Ritzel, damals Oberspielleiterin in Wiesbaden, heute scheidende Intendantin in Koblenz, ihn in die hessische Landeshauptstadt. "Schule mit Clowns" war hier seine erste Produktion. Viereinhalb Jahre lang zählte er fest zum Wiesbadener Schauspielensemble, wechselte zur Spielzeit 99/2000 nach Mainz und blieb dort sieben Spielzeiten lang, "dann wollte ich einfach etwas anderes machen".
Bruder Gladius: Stephan Bieker spielt ab Donnerstag für RTL einen Mönch an der Seite von "Lasko" Mathis Landwehr.Foto: RTL
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