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Stephan Bieker:
“Schade, dass Mathis nicht so gut aussieht wie ich”
Interview mit Stephan Bieker
Du spielst in 'Lask“o' den Mönch Gladius. Der hat ja auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam mit Lasko. Er ist eher ein Anti-Held, während Lasko den strahlenden Helden mimt. Was verbindet die beiden Charaktere?
Stephan Bieker: Das ist eine Geschichte die zurückreicht in eine relativ ferne Vergangenheit. Die beiden kennen sich aus einer Zeit, als beide noch nicht im Kloster waren. Das ist aber etwas was wir in diesen ersten sieben Folgen noch nicht erzählen. Diese alte Freundschaft verbindet sie. Gladius kommt in dieses Kloster weil er sich in der Wirtschaft draußen einige ziemlich mächtige Feinde gemacht hat. Er ist eigentlich kein sehr gläubiger Mensch, aber im Kloster untergetaucht. Er sagt auch zu Lasko: ‚Da draußen ist kein Platz mehr für mich.’ Da ist also eine Bedrohung, der er ausweichen muss. Aber das wird sich im Laufe der Zeit ändern - nicht zuletzt durch den Einfluss seines besten Freundes Lasko. Die beiden finden, jeder auf seine Art, den Weg zu Gott und ihrer eigenen Spiritualität. Die Freundschaft der beiden ist relativ undurchdringlich, da geht nichts dazwischen.
Die Figur des Gladius, wie würdest du sie genauer beschreiben?
Stephan Bieker: Wie gesagt, er hat ein loses Leben geführt früher mal, hat sich diese Feinde geschaffen und ist im Kloster untergetaucht. Er hat es also früher mit der Moral nicht so genau gehalten und ist auf Abwege geraten. Sein Weg zurück - das ist die kleine Seitengeschichte, die ich in dieser Serie erzähle.
Die Arbeit mit Mathis Landwehr, wie war die? Hat die gut funktioniert?
Stephan Bieker: Als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal zum Casting ging, hatte man mir nur gesagt, Mathis Landwehr macht das und das und ist so und so alt und ich dachte nur: ‚Oh Gott! Nicht noch so einer - als Partner!’ Ich komme ja vom Theater. Dann sind wir uns begegnet und das war - ich will nicht sagen Liebe auf den ersten Blick - aber innerhalb von eineinhalb Minuten musste ich mich um 180 Grad drehen. Wie der Schriftsteller Arno Schmidt so schön geschrieben hat: ‚Man sollte zum Frühstück seine Lieblingsmeinung über den Haufen werfen, das hält fit.’ Das habe ich getan und Mathis und ich wir sind mehr als Freunde geworden. Wir sehen uns aber nicht so oft, weil wir geografisch getrennt sind. Wenn wir uns sehen, dann reden wir in einer Art Code miteinander, die außer uns glaub ich keiner verstehen würde.
In der Serie geht es auch sehr viel um menschliche Werte, Moral, Glauben und Spiritualität. Wie hältst du das denn im wahren Leben?
Stephan Bieker: Jedenfalls anders als noch vor zweieinhalb Jahren - weil seitdem bin ich Vater! Ich habe früher sicherlich einige fragwürdige Dinge getan - nichts strafbares, aber als junger Schauspieler ist man am Theater doch von vielen Lastern umgeben. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, ich bin es aber auch erst wieder geworden durch die Vaterschaft und einige andere Dinge die mir passiert sind. Moral ist eine sehr wichtige Sache, weil man sie nur in sich selber findet und nirgendwo draußen. Mit dem Glauben ist es dasselbe.
Bei Lasko spielt auch Zivilcourage eine wichtige Rolle. Warst du selber schon mal in einer Situation, wo du persönlich Zivilcourage beweisen musstest?
Stephan Bieker: Ja, allerdings. Ich war siebeneinhalb Jahre alt, das war auf der Grundschule. Da war der kleine Alexander, der trug eine dicke Brille und hatte schlechte Zähne und wurde immer gehänselt von den anderen. Ich hab ihn hinter mich gestellt, hab mich auf die Treppe gestellt und hab gesagt: ‚Ihr lasst jetzt den Alexander in Ruhe sonst hau’ ich euch alle!’ Das war meine erste Zusammenkunft mit dem Thema Zivilcourage - auch wenn ich damals noch nicht wusste, das dass so heißt. Danach sicherlich in kleinere Fällen, mal im Bus jemanden helfen oder. Aber nichts was ich jetzt als Heldentum bezeichnen würde sondern als das war es eigentlich ist, nämlich Zivilcourage.
In der Serie spielst du einen Mönch. Könntest du dir vorstellen, für eine bestimmte Zeit mal ins Kloster zu gehen und dort nach sehr strengen Regeln zu leben?
Stephan Bieker:Habe ich schon mal getan! In der Schule sind wir eine Woche in ein Kloster gefahren und in den späteren Jahren hab ich mich, wenn mir das Theater oder irgendwas über den Kopf gewachsen ist, öfter mal nach der Zeit gesehnt. Vorstellen kann ich es mir, dass ich es tue ist trotzdem unwahrscheinlich.
Wie viel Gladius steckt in Stephan Bieker?
Nichts und Alles. |
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Im TV Ist Stephan Bieker als Gladius in der sehrie lasko ( Donnastag un 20.15 in RTL ) zusehen |
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